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Benjamin Pfannes – German Studies Association conference 2024

German Studies Association
conference 2024


Date :
26-29/09/2024
Lieu :
Atlanta (USA)

Die Teilnahme an der diesjährigen Konferenz der German Studies Association (GSA) in Atlanta stellte für mich ein besonderes Ereignis dar, da ich zum ersten Mal die Gelegenheit hatte, als Moderator eines Panels zu fungieren. Die inhaltliche Ausrichtung des Panels lag auf einem hochaktuellen Thema: der europäischen Sicherheit im Kontext des Krieges in der Ukraine, der unklaren politischen Entwicklungen in den USA und den potenziellen Auswirkungen auf die transatlantischen Beziehungen, insbesondere im Hinblick auf die Zukunft der NATO.

Im Zentrum der Diskussion stand die Rolle der deutsch-französischen Beziehungen als vermeintlicher Motor der europäischen Integration, insbesondere in sicherheitspolitischen Fragen. Der historische Rückblick auf die nukleare Zusammenarbeit in den 1950er Jahren, die Annäherung zwischen Charles de Gaulle und Konrad Adenauer sowie der Élysée-Vertrag von 1963 boten den Rahmen, um die lange und komplexe Entwicklung der deutsch-französischen Kooperation im Bereich der Verteidigungspolitik zu beleuchten. Der Schwerpunkt lag darauf, zu untersuchen, wie diese Zusammenarbeit immer wieder durch unterschiedliche strategische Ausrichtungen, besonders in Bezug auf die nukleare Abschreckung und die Beziehungen zu den USA, behindert wurde.

Ein zentraler Punkt des Panels war die Frage, wie diese Probleme in der aktuellen geopolitischen Lage wieder virulent werden, etwa im Zusammenhang mit der deutschen „Zeitenwende“ und den wachsenden Debatten über eine mögliche europäische oder gar nationale nukleare Bewaffnung Deutschlands. Die Referenten analysierten die Barrieren, die trotz der tiefen historischen Zusammenarbeit immer noch bestehen, insbesondere in Fragen des Leaderships und der gemeinsamen Rüstungsprojekte.

Als Moderator war es meine Aufgabe, die unterschiedlichen Perspektiven der Teilnehmer zu ordnen und die Diskussionen so zu lenken, dass die zentralen Fragestellungen des Panels herausgearbeitet wurden. Die Referenten kamen aus unterschiedlichen Disziplinen, darunter Geschichts- und Politikwissenschaft. Es galt, die historischen Bezüge und politischen Theorien so zu integrieren, dass eine klare und kohärente Diskussion entstand, die sowohl den historischen Entwicklungen als auch den gegenwärtigen politischen Herausforderungen gerecht wurde.

Eine der lebhaftesten Diskussionen entbrannte um die Frage, ob Deutschland tatsächlich eine Rolle als nukleare Macht in Europa anstreben sollte, und wie dies die Beziehungen zu Frankreich und der NATO beeinflussen würde. Hierbei zeigte sich eine klare Divergenz zwischen den Referenten: Während einige die Notwendigkeit betonten, die europäische Sicherheit unabhängiger von den USA zu gestalten, argumentierten andere, dass jede Diskussion über eine nukleare Bewaffnung Deutschlands die transatlantische Partnerschaft gefährden könnte.

Für meine eigene Doktorarbeit, die sich mit der Deutsch-Französischen Brigade und ihrer Bedeutung für die bilaterale Zusammenarbeit beschäftigt, bot diese Erfahrung wertvolle Erkenntnisse. Die Diskussionen über die strategischen Dissonanzen und die langfristigen Herausforderungen in der europäischen Sicherheitspolitik erweiterten mein Verständnis dafür, wie historische Entwicklungen die gegenwärtigen politischen Entscheidungen beeinflussen. Insbesondere die Einblicke in die aktuellen sicherheitspolitischen Debatten auf europäischer Ebene haben mir neue Perspektiven für die Weiterentwicklung meiner Forschung eröffnet.

Darüber hinaus war diese Erfahrung für meine berufliche Entwicklung von großer Bedeutung. Als Moderator konnte ich nicht nur meine Fähigkeiten in der Strukturierung und Leitung wissenschaftlicher Diskussionen weiterentwickeln, sondern auch wertvolle Kontakte zu führenden Wissenschaftlern auf dem Gebiet der europäischen Sicherheitspolitik knüpfen. Diese Netzwerke werden in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, sowohl in Bezug auf mögliche Kollaborationen als auch für meine berufliche Laufbahn als Historiker.

Benjamin Pfannes


OpenEdition vous propose de citer ce billet de la manière suivante :
ciera2 (12 novembre 2024). Benjamin Pfannes – German Studies Association conference 2024. Les carnets de recherche du CIERA. Consulté le 17 février 2025 à l’adresse https://doi.org/10.58079/12nmi


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